Das Projekt „KITeGG - KI greifbar machen und begreifen: Technologie und Gesellschaft verbinden durch Gestaltung“ unter der Leitung von Prof. Florian Jenett – im Verbund mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, der TH Köln und der Hochschule Trier – ist von der Expertenkommission der Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ zur Förderung empfohlen worden. Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines starken Verbunds gestalterischer Fachbereiche und Hochschulen, um die Lehre von KI-Themen und -Methoden in der gesamten Breite des Feldes zu verankern. Das Verbundprojekt verfolgt dabei den Anspruch, die Lehre von KI-Methoden nachhaltig in die (Aus-)Bildung von Gestalter*innen einzubinden und diese so zu befähigen, Künstliche Intelligenz reflektiert als Material und Werkzeuge der Gestaltung einzusetzen. Mit der Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ streben Bund und Länder an, die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz (KI) wirksam in der Breite des Hochschulsystems zu entfalten. 40 Einzelprojekte von Hochschulen und 14 Verbundprojekte mehrerer Hochschulen werden im Rahmen dieser Bund-Länder-Förderinitiative für eine Laufzeit von bis zu vier Jahren gefördert.
Der Fachbereich Gestaltung der Hochschule Mainz verfügt über eine große Fächervielfalt der Designdisziplinen und entsprechende Werkstätten, die ideale Rahmenbedingungen für eine innovative Lehre und Forschung bieten. Mit der Ausrichtung von internationalen Symposien, Realisierungsprojekten und mehreren Forschungsinstituten beteiligt er sich an aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskursen.
An der Hochschule Mainz bedeutet Gestaltung raum- und medienübergreifend Denken. Gestaltung ist überall in unserem Alltag präsent, ob es die App oder das Plakat an der Litfaßsäule ist – stets stehen wir mit unserer gestalteten Umwelt im Dialog. Ziel ist es junge Gestalter*innen auszubilden, die eine bewusste und nachhaltige Haltung in einer sich schnell wandelnden Gesellschaft einnehmen.
Die Hochschule Mainz ist Verbundkoordinator im Projekt KITeGG und baut zudem die gemeinsame KI-Infrastruktur auf. Die Lehre und das Labor, das im Rahmen der Förderung eingerichtet wird sind thematisch auf Automation, Werkzeuge und generative Gestaltungsansätze ausgerichtet. Zudem ist in Kooperation mit dem Fachbereich Wirtschaft ein gemeinsamer Kurs geplant.
Ob Freie Kunst, Kommunikationsdesign, Medien, Bühnenbild, Urban Design, Integrierendes Design, Information Design, Digital Design, Industrial Design oder Materialdesign: Die Perspektiven an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach sind vielfältig. Brennende soziale Fragen haben ebenso ihren Platz wie wissenschaftstheoretische Diskussionen. Die HfG Offenbach ist eine Kunsthochschule mit Universitätsrang. In der Tradition des Bauhaus und der HfG Ulm stehend, bieten die Werkstätten, Ateliers und Labs, eine individuelle Betreuung und die Verzahnung von Praxis und Theorie einen offenen Raum für kreative Entfaltung, Austausch und Vernetzung.
Im Rahmen des Verbundprojekts setzt sich die HfG Offenbach in ihrem thematischen Schwerpunkt mit KI und künstlerischer Praxis auseinander. Das praxisbasierte Lehr-Lernsetting KI ermöglicht die Arbeit mit Algorithmen zur Bild- und Schriftgenerierung, Sound- und Sprachsynthese, 3D-Modellgenerierung, Körpertracking für AR/VR-Anwendungen, Interaktiven Installationen und Automatisierung in künstlerischen Prozessen durch Robotik.
Weiterhin gehören zu den zu untersuchenden Teilbereichen Algorithmen (Geschichte, Technologie, Informatik), Intelligenz (menschlich, künstlich), Mensch-Maschine-Beziehungen und Trans- und Posthumanismus. Kunst und Technologie stellt die Wechselwirkungen zwischen Kunst – kreativen Prozessen – und Technologien ins Zentrum. Von medienphilosophischen und kunstgeschichtlichen Sichtweisen ausgehend fragt das Setting, inwiefern Technologien und Kunst sich gegenseitig beeinflussen, kreative Prozesse hindern oder vorantreiben.
Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd ist eine national wie international renommierte Hochschule, die ihre Absolvent*innen für komplexe Aufgaben in den Studiengängen Internet der Dinge, Interaktions-, Kommunikations-, Produkt- und Strategische Gestaltung qualifiziert und auf diesen Gebieten anwendungsorientierte Forschung betreibt. Sie gehört mit ihren rund 750 Studierenden zu den kleinen staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg und ist sowohl in der Lehre als auch in der anwendungsnahen Forschung profiliert positioniert. Sie kooperiert mit zahlreichen Unternehmen und Institutionen und ist international hervorragend vernetzt.
Die Schwerpunkte der HfG Schwäbisch Gmünd im Projekt KITeGG liegen im Bereich "Creative Machine Learning" und "Design Futuring". Hier ist die Einrichtung eines "AI.D Lab" (AI + Design) und eine Gastprofessur zu Creative Machine Learning geplant, sowie die Entwicklung entsprechender neuer Lehrformate. Die Studierende der Bachelor-Studiengänge sowie des Masterstudienganges Strategische Gestaltung der HfG Schwäbisch Gmünd sollen dazu befähigt werden, KI als neues Gestaltungsmittel zu verstehen und nutzen zu können. In praxisbasierten Lehr- und Lernformaten setzen sich Studierende auf unterschiedlichen Niveaus mit KI-Systemen auseinander und lernen diese auf gestalterische Problemstellungen zu adaptieren und zu trainieren. Desweiteren liegt der Schwerpunkt des Forschungsprojekts auf der Entwicklung von Zukunftsszenarien der emergenten Technologie KI mit Instrumenten aus der Gestaltung, der Zukunftsforschung und des Managements.
Am Campus Gestaltung der Hochschule Trier studieren rund 1000 Studierende im lebendigen, interdisziplinären und internationalen Austausch. Das Studium ist praxisorientiert ausgerichtet, es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Campus und Wirtschaft. Auch die einzelnen Fachrichtungen sind stark miteinander verknüpft: Kreative Grenzgänge werden kultiviert, sodass Studierende in einem offenen und inspirierenden Umfeld – oftmals in Projektteams – arbeiten können. Diese Synergien lassen innovative Projekte entstehen, Themen der Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden in allen sechs Studienrichtungen verstärkt implementiert.
Die Infrastruktur der gestalterisch-künstlerischen Studienrichtungen umfasst nicht nur klassische Werkstätten wie Buchbinderei, Fotostudio, Holz- und Metallwerkstatt, sondern verfügt auch über 3D-Labore, VR-Räume, eine Portalfräse, moderne Computerpools und künftig im Rahmen des KITeGG-Projektes über ein eigenes KI-Labor. Zudem wird eine Professur für Künstliche Intelligenz und eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle KI-Laborleitung finanziert; ein eigener KI-Server ist ebenfalls Teil der Förderung.
Die Digitalisierung und damit auch die Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten und bildet die perfekte Ergänzung zur traditionellen Ausbildung. Die Thematik der Künstlichen Intelligenz soll die Studiengänge Architektur, Kommunikationsdesign, Intermedia Design, Innenarchitektur, Modedesign sowie Edelstein und Schmuck durch wertvolle, zukunftsweisende Impulse bereichern. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz kann beispielsweise das Thema Materialeffizienz als nachhaltiger Aspekt zur Vermeidung von Überproduktion vertieft erarbeitet werden, gleichzeitig müssen Fragen der Nachhaltigkeit neu beantwortet und die Veränderung der Verbraucherbedürfnisse beachtet werden. Dies fordert ein Umdenken, den Einsatz innovativer Materialien oder auch die Wiederentdeckung alter Techniken – hier kann die Künstliche Intelligenz als kreatives Werkzeug zur Ideenfindung und Inspiration dienen oder auch dazu, verschiedene komplexe Zusammenhänge im Gestaltungsprozess einfließen zu lassen. Die Studierenden erlernen, die durch KI gestützten Informationen als Grundlage für ethisch und ökologisch verantwortungsvolle Entscheidungen in der Gestaltung anzuwenden.
Seit nunmehr über dreißig Jahren bietet die Köln International School of Design der TH Köln ihren Studierenden ein einzigartiges projektorientiertes Lern- und Forschungsumfeld. Dabei ist das Studium an der KISD – über alle Studiengänge hinweg – integrativ, interdisziplinär und international ausgerichtet. Ein Gesamtanteil von gegenwärtig 40 Prozent internationaler Studierender, weltweite Kooperationen mit über 65 Designhochschulen und ein enges Netzwerk strategischer Partner*innen inner- und außerhalb Europas sorgen für einen international geprägten Studienalltag an der KISD.
Die Schwerpunkte der KISD im Projekt KITeGG liegen im Bereich der gesellschaftlichen Kontexte des Einsatzes von KI und der Gestaltung „intelligenter“ Objekte. Hier ist die Einrichtung eines „Living Objects Lab“ für die Verbindung von Produktdesign, Hardwareprogrammierung und künstlicher Intelligenz geplant sowie die Entwicklung neuer Lehrformate. Diese betrachten die Gestaltung „intelligenter“ Objekte aus der Verknüpfung von Produktdesign mit hardwarenahen KI-Systemen (embedded AI, edge computing) oder dienen der Entwicklung neuer Interaktionsformen und Metaphern und untersuchen die Interaktion mit „intelligenten“ Systemen als Auseinandersetzung mit einem nicht-anthropomorphem Gegenüber. Weiter verstehen sie das Design von KI-Systemen als situierten und partizipativen Prozess, dessen Ergebnisse offen für Kritik und Konflikte aus ihrem gesellschaftlichen Umfeld bleiben müssen. Bei der Entwicklung der Lehrformate sind der Bachelor-Studiengang Integrated Design und Master-Studiengang Integrated Design Research der KISD beteiligt sowie der fakultätsübergreifende Bachelor-Studiengang Code & Context und der Master-Studiengang Maschinenbau/Smart Systems.
Hochschule für Gestaltung Offenbach
Köln International School of Design
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Hochschule Trier
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Hochschule Mainz
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Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd
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Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd
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Köln International School of Design
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